Theo Holtebrinck und seine antiken Kachelöfen

Schon Martin Luther wusste die Vorzüge eines Kachelofens zu schätzen. Ein Kachelofen ist durch die Strahlungswärme, die er abgibt äußerst gesund und belastet nicht so die Schleimhäute, wie eine moderne Konvektorheizung. Kein Wunder, dass Kachelöfen wieder modern werden. Besonders edel ist ein antiker Kachelofen, der sich nicht nur im Landhaus oder Chalet gut macht, sondern auch in moderner Umgebung. Ein Spezialist für antike Kachelöfen ist Theo Holtebrinck, der von Deutschland bis Lettland immer auf der Suche nach solch alten Schätzen ist, diese dann aufbereitet und wieder verkauft. Von Schätzen kann man zweifelsfrei sprechen, werden Kachelofen-Raritäten doch mit 25.000 Euro und mehr gehandelt. Es geht aber auch günstiger – ein schlichter Kachelofen ist auch für 5.000 Euro zu haben.

Theo HoltebrinckTheo Holtebrinck
Theo Holtebrinck hat in seiner Halle etwa 200 antike Kachelöfen eingelagert. Ein neu erworbener Kachelofen wird zunächst sorgfältig gereinigt. Anschließend werden die Kacheln ausgelegt, sortiert und detailliert dokumentiert. Jedes Einzelteil bekommt eine Nummer, die seine Position in der Ofenarchitektur markiert. So lässt sich der Ofen dann später in der Ausstellung wieder genauso aufbauen, wie er sein soll. Beim Aufbau arbeiten Holtebrinck und seine Spezialisten mit Lehm, auf den die Kacheln gesetzt werden. „Lehm wird zwar nicht so fest wie der heute oft verwendete Feuerzement, dafür sind zwischen den Kacheln keine Fugen sichtbar“, so der Ofensetzer. Zusätzlich werden die Kacheln verklammert. Das ist eine altbewährte Technik, die für zusätzliche Stabilität sorgt. Der größte Vorteil von Lehm ist aber, dass er wasserlöslich ist und der Ofen bei einem Umzug ganz einfach mitgenommen werden kann.

Theo HoltebrinckTheo Holtebrinck
Häufig sind antike Kachelöfen nicht vollständig erhalten. Oft lässt eine fehlende oder zerstörte Kachel aus dem großen Bestand antiker Kacheln ergänzen, wobei Holtebrinck dann immer auf die vorgenommenen Ersatzmaßnahmen hinweist. Ist keine passende Kachel vorhanden, wird sie mit einer speziellen Gipsmischung nachmodelliert oder nachgegossen. Das Nachbrennen fehlender Kacheln ist nicht möglich, da Form und Farbe niemals dem Original nahekommen werden. Das optische Finish wird immer in enger Absprache mit dem Auftraggeber durchgeführt. Großflächigere Ergänzungen fast immer farblich kaschiert, kleinere Schäden meist nur abgemildert, um die Beschädigung in der optischen Wirkung etwas in den Hintergrund zu schieben. Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich baubiologisch unbedenkliche und im Sinne des Denkmalschutzes reversible Materialien.